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Taubenmarkt Triptis / Kleintiermarkt Triptis
Diese noch heute überaus beliebte Veranstaltungsreihe begann am 14.12.1974 und wurde bzw. wird in der Winterzeit als sogenannte Saison mit durchschnittlich 8 bis 10 Veranstaltungen durchgeführt. In der 1. Startphase 1974/1975 begannen wir mit 3 Veranstaltungen, je Monat Dez./Jan./Febr. ein Taubenmarkt.
Wie kam es zu dieser neuen Veranstaltungsart der Sparte RGZ Triptis im Verband des VKSK? Für Tiermärkte, Landwirtschafts- und Geflügelausstellungen war Triptis schon seit den 1880-Jahren in Ostthüringen bekannt. Die 1. Verbands-Geflügelausstellung fand am 18./19. März 1893 statt. Vor und nach dem 2. Weltkrieg waren die Geflügelzüchter von Triptis und Umgebung im „Rassegeflügelzuchtverein“ versammelt. Mit der Gründung der DDR wurden im Verlauf der Jahre diese Vereinsregistrierungen neu geordnet und man schuf als eine Trägerorganisation den VKSK. Innerhalb dessen Verantwortung entstanden nun die verschiedensten Untervereinigungen, wie z.B. die Sparte RGZ (Rassegeflügelzucht). Somit firmierte sich der „Rassegeflügelzuchtverein Triptis“ neu zur Sparte RGZ Triptis.
Auf der Grundlage des Vereinigungsgesetzes vom 28.02.1990, Teil I. Nr.10, waren umfangreiche organisatorische Arbeiten erforderlich, damit die Rassegeflügelzüchter in den Stand eines rechtsfähigen Vereins kamen. In der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 07.07.1990 wurde unter Anwesenheit von 45 Mitgliedern u.a. folgendes beschlossen: die Sparte RGZ führt den Namen „Rassegeflügelzuchtverein 1892 Triptis und Umgebung e.V.“
Ein vieldiskutiertes Thema in den Jahren bis 1972 war stets die Notwendigkeit zur Schaffung eigener Ausstellungsräume. Die Verhandlungen mit dem Rat der Stadt verliefen positiv dahingehend, dass Erstens ein städtisches Grundstück am „Wassergarten“ der Sparte zur Verfügung gestellt wurde und Zweitens, dass auf diesem Grundstück Bebauung erfolgen durfte. Daraufhin erfolgte der genehmigte, fachgerechte Abriss einer ehemaligen Arbeitsdienstbaracke und deren Wiederaufbau auf dem neuen Spartengelände. So entstand ein sogenanntes Käfiglager und durch jahrelange weitere Bautätigkeit die Erweiterung zur „Mehrzweckhalle“ mit angebautem Gastronomie- u. Toilettenbereich.
1973 wurde also das Käfiglager errichtet und die Voraussetzung geschaffen, Ausstellungen durchzuführen. Im ehemaligen Kreis Pößneck und darüber hinaus gab es nur in der Stadt Ranis mehrere, kleine Wintertaubenmärkte im Freien, am Gasthaus „Deutscher Garten“. Die Stadt Hohenleuben organisierte jeweils nur einen Taubenmarkt im Freien am Sonnabend vor Fasching. Damit war die Möglichkeit eröffnet, in Triptis Taubenmärkte in einer Halle zu organisieren, wetter- u. windgeschützt. Die Tiere zeigen sich in ihren Käfigen viel gefälliger, hocken nicht nass und frierend in der Ecke. Das war das Triptiser Erfolgsrezept über die ganzen vielen Jahre! Zwei Jungzüchter, Wilfried Geßner aus Mittelpöllnitz und Wolfgang Schuster aus Oberpöllnitz traten 1973 mit dieser Idee an den Vorstand heran. Und dieser Vorstand diskutierte heftig über den Sinn der Idee und ob nicht die Gefahr bestünde, dass dadurch die gehobene Rassegeflügelzucht leiden könnte. Man brauchte ein Jahr zur Überlegung, bis schließlich der ehemalige Spartenvorsitzende Kurt Schmerler aus Triptis ein Machtwort sprach: „Lasst die zwei jungen Mitglieder den Taubenmarkt machen“. Zur Probe einen vor den Weihnachtsfeiertagen, also am 14.12.1974. Wolfgang Schuster übernahm die Organisation und bildete aus dem Mitgliederbestand eine Arbeitsgruppe anfangs mit ca. 8 Personen. Tage zuvor bei dem Einrichten der Halle erwarteten wir aufgeregt den Veranstaltungsbeginn. Es kamen ca. 40 interessierte Züchter und Besucher und sie brachten ca. 80 Tiere mit zum Verkauf oder Tausch. Man war neugierig auf unsere Veranstaltung, fachsimpelte und diskutierte angeregt über die neuen Möglichkeiten des Tierhandels und Verkaufs. Und dass der Markt in einer beheizten Halle erfolgt, fand man schon toll. Wegen des guten Einstiegs war Kurt Schmerler einverstanden, in den folgenden Wintermonaten 1975 uns noch zwei Märkte organisieren zu lassen. In Auswertung dieser 1. Saison und im Einverständnis mit den kreislichen Genehmigungsämtern wurde im Vorstand und mit Einverständnis der Mitglieder beschlossen, der „Triptiser Taubenmarkt“ wird saisonweise im Winterhalbjahr fortgeführt. Mit der 2. Saison begannen wir auch eine Kleingastronomie einzurichten und organisierten schon 6 Veranstaltungen. Später wurden es dann 8-10 Taubenmärkte. Mit der 11. Saison 1985 entschied der Vorstand der Sparte RGZ eine Namensänderung und änderte den Werbenamen auf: „Kleintiermarkt Triptis“. Mit der fortschreitenden Erfolgsreihe kamen auch stets berufsbezogene Amtspersonen von Kreis- u. Bezirksebene mehr und mehr zu Besuch, auch vom Rundfunk mit Liveaufnahmen, sogar DT 64 aus Berlin. Wolfgang Schuster organisierte 12 Jahre diese Märkte, übernahm auch mit damals seltenem Funkmikrofon notwendige oder spaßige Moderationen. Er organisierte kulturelle Einlagen oder Musiker, mit Zuchtwart Wilfried Geßner Tierbewertungen, auch damals neu, sogenannte Bauernmärkte und sorgte somit für weiteren kulturellen Veranstaltungswert. Nach 12 Jahren beendete er diese Organisationsleistung wegen neuen Querelen im Vorstand, aber auch wegen weiteren vielfältigen Kulturaktivitäten in der Stadt, so z.B. als Stadtrat für Kultur.
RGZ = Rassegeflügelzucht
VKSK = Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter
Wolfgang Schuster, Triptis/Oberpöllnitz 3/2023

Die Arbeitsgruppe „Taubenmarkt“ in den Anfangsjahren. Von links: Volker Brömel, Uwe Böttcher, Harald Rentsch, Werner Krahmer, Gotthold Heidrich, Joseph Wallenta, verd. unbek., Wilfried Geßner, Günther Däumer, Werner Kolb, Wolfgang Trumpf, Wolfgang Schuster
Volker Brömel aus Lemnitz, von Anfang an in der Arbeitsgruppe (!), ist in verdienstvoller Weise 2021 zum neuen Organisator des „Kleintiermarktes“ ernannt worden.

Wolfgang Schuster als Organisationsleiter und Moderator.

Zuchtwart und Vorstandsmitglied Wilfried Geßner aus Mittelpöllnitz bei den Vorbereitungen zur Tierbewertung.

Zu bestimmten Höhepunkten, wie vor Weihnachten, Silvester oder im Fasching, haben auch wir musikalische oder andere kulturelle Einlagen organisiert. Im Bild die „Weiraer Sänger“ während eines Auftritts.

Mit den Jahren der Entwicklung wurde es teilweise auf unserem Veranstaltungsgelände sehr voll. Der Vorstand entschloss sich demzufolge noch eine 2. Halle parallel anzubauen.

Der städtische Parkraum war im Umkreis stets voll belegt. Hier nur ein kleiner Ausschnitt der umliegenden Parkflächen.

Anlässlich der 10. Saison wurde ein Flayer mit geschichtlichem Ablauf für die Züchter und Besucher angefertigt und verteilt.

Innenseite

Rückseite

Zu allen Märkten gab es von Anfang an Termin-/Jahreskalender, die sehr gerne angenommen wurden.
Hunderte Bilder könnten veröffentlicht werden, von unseren Gastronomen, von den erhobenen Ehrengästen oder zahlreichen, helfenden Stammgästen, von Ehrungen durch den Vorstand, von der Tompolagruppe, von den Baumaßnahmen etc.
Veröffentlichtsgenehmigung der Bildleute liegt vor!